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SCHÖNE KLEIDER 1999

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SCHÖNE KLEIDER 1999

EINZELAUSSTELLUNG: MODEMUSEUM MÜNCHEN

FOTOS: EDWARD BEIERLE

 

seit über 20 Jahren beschäftige ich mit Kleiderobjekten, die nicht sofort wie Mode funktionieren. Eher die Beschäftigung mit der zweiten Haut ist die interessante. Seit 1996 arbeite ich mit Edward Beierle zusammen. Ich schaffe die neuen Kleiderobjekte, Edward dokumentiert. Berge von Stoff. Stoff der Erzählung. Stoff zum Erzählen. Stoff für die Herstellung von Kleidung. In frühen Arbeiten spielt Stoff im klassischen Sinn als Material keine Rolle. Stoff des Erzählens waren Landkarten oder Spielkarten, Straßenoberflächen oder Maßbänder. Erzählt werden ganz einfach-flüchtige Geschichten. Die Geschichte des Königs, der ein Spieler ist, der die ganzen Würdeattribute von Hermelin und Reich verspielt hat. Es entsteht der Königsmantel, zusammengenäht ausschließlich aus Königsspielkarten. Es ist immer eine Flucht in das ‚Ich weiß nichts', ‚will nichts wissen', ‚will alles neu erfinden' und all das. Ich möchte mit dieser Welt nichts zu tun haben, eine eigene bauen. Utopie. Eine ganze Welt ist sehr viel. Irgendwo muss man anfangen. Also da wo es noch nicht um Häuser und Städte geht, aber um die zweite Haut der Erdenbewohner - bei der Kleidung. Schneidern ohne Ende. Es gibt keinen vorgefertigten Kontext. Ganz von vorne anfangen. Zwar mit Kleidern arbeiten, aber nichts mit dem Mode zu tun zu haben. Stoff der Erzählung ist der Maßstab. Eine neue Welt will neu vermessen werden. Es entsteht der Maßanzug, zusammengenäht aus den, aus der alten Welt bekannten Schneider-Maßbändern, die das ganze damalige Maßsystem repräsentierten. Maßarbeit. Stoff der Erzählung ist die Straße. Die Straßenoberfläche - Split und Teer - sind Oberfläche des Straßenanzuges.